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Bauplan-Empfehlung
Tumble R.
(auch Cube oder "Taumelkiste")
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Flugeigenschaften
Allgemein:
Der Tumble R. ist ein ausgesprochenes Gemeischaftsprodukt, und ein
globales obendrein: Es stecken die Ideen von vier Leuten drin, einer davon
lebt in Kalifornien und hat mit mir via Email über diesen Drachen
kommuniziert: Dale Vanderhoff erzählte von einem kleinen, exakt
quadratischen Kastendrachen mit einer Kantenlänge von 30 cm, mit dem er
experimentiere und den er als Kampfdrachen fliege. Ich kam auf die Idee,
die Eigenschaften dieses filigranen "KampfWürfels" mit denen
eines ruhig fliegenden Kastendrachens ohne stabilisierendes
"Heck" zu kombinieren und vergrößerte den Würfel entsprechend
einfach nur um das Doppelte und nannte das Stück als Reminiszenz an den
Amerikaner Dale "Cube" (englisch für Würfel)
Eines Tages traf ich am Strand Udo Schröder-T., der mit seinem neuen
Prism Illusion herumprobierte: Wir flogen aus Scherz im Duett, wobei er
mit dem Illusion dem "Cube" auf der Spur folgte. Beim diesem
Herumalbern kam Udo auf die Idee, seine Lenkdrachenschnüre an den "Cube"
anzubringen, und wir entdeckten - einigermaßen überrascht - welch
erstaunliches Potential in dem Drachen schlummert.
Auf dem Drachenfest 1998 in Lünen sah Axel Voss den
"Cube", war nicht weniger verblüfft und auch fasziniert und
schlug eine Verbesserung in Form einer Fangleine und einen Namen vor:
"Taumelkiste" war seine Idee, ich denke immer noch an Dale, der
den ersten Gedanken zu dem Drachen hatte und nehme "Tumble R."
als Name (ursprünglich sollte er "Tumbler" heißen, aber der
Name ist schon durch Kathy Goodwind (!) aus Seattle, besetzt, die vor ein
paar Jahren einen ähnlichen Typus entwarf).
Insgesamt ist der Drachen alles andere als
"neu", sondern lediglich die ganz naheliegende Fortsetzung von
vielen Ideen, die sicherlich schon viele DrachenfliegerInnen weltweit
hatten. Viel Spaß beim Nachbauen.
Material:
| 3 lfd. Meter Spinnacker-Nylon |
| 8 Splitendkappen 6 mm |
| 8 T-Stücke 6 mm |
| 8 Meter CFK 6 mm |
| ca. 40 cm dünne Gummilitze |
| für die Fangschnur (optional): 5 Meter Drachenschnur |
| Länge der Querstreben: ca. 98 cm (je nach Tiefe der
T-Stücke) |
| Länge der Längsstreben: ca. 78 cm (je nach Tiefe
der Splitendkappen, Durchmesser der T-Stücke) |
Der Tumble R. ist vom Konstruktionsprinzip her zwar
ziemlich einfach, dennoch sollte schon ein bißchen Erfahrung mit der
Nähmaschine vorhanden sein; insbesondere die Anfertigung der Stabtaschen
erfodert ein wenig Geschick und eine ruhige Hand an der Nähmaschine.
- Zuschnitt des Segels
Maße entsprechend oben stehender Skizze. Es empfiehlt sich, die
Position der Stabtaschen mit einem Kontur-oder Bleistift anzuzeichnen.
Bitte berücksichtigen, dass auf beiden Seiten des rechteckigen Segels
ca. 1 cm Zugabe für die Zusammennähen des Segels verbleibt. Dieses
Maß kann natürlich den eigenen Vorlieben entsprechend größer oder
kleiner ausfallen. Das Segel ist 70 cm breit, hinzu kommt die
individuelle Saumzugabe (verdeutlicht durch das "+" in der
Maßangabe)
Heißschneiden ist nicht nötig, es verbleibt keine offene Segelkante
- Näharbeiten
Segel entlang der Längskanten einfach säumen
Stabtaschen nähen: Das Segel in der Mitte der jeweiligen Tasche
falten, dann exakt mit Geradeausstich über die Markierung nähen,
ggf. vorher mit Nadeln oder Klammern heften, um ein Verrutschen des
Materials zu verhindern. Vor dem Anfertigen der äußersten Stabtasche
das Segel mit geschlossener Kappnaht vernähen, dann das Segel
umstülpen und die letzte Stabtasche nähen..
Achtung: Auf Vorder- und Rückseite des Segels achten (und nicht etwa
versehentlich eine Stabtasche auf der Vorderseite, eine andere auf der
Rückseite des Segels aufnähen)
An den 8 Öffnungen der Stabtaschen, direkt daneben (nicht zu weit im
Segel, aber auch nicht auf der Tasche) je ein ca. 8 cm langes Stück
dünner Gummilitze einähen. Der Überstand sollte ca. 2,5 cm betragen
(hängt von der Länge der verwendeten Splitendkappen und der Breite
der T-Stücke ab).
- Gestänge:
Vier Stäbe à 1 Meter Länge ungekürzt in die Stabtaschen einpassen.
Auf einer Seite die T-Stücke, dann darüber die Splitendkappen
aufsetzen. Dort ausmessen, wie groß der Überstand des Stabes für
beides sein muß, ca 5 mm dazurechnen und dieses Maß (ca. 2-3 cm) auf
der anderen Seite des Stabes ebenfalls als Überstand stehen lassen.
Stäbe entsprechend kürzen)
Sämtliche T-Stücke und Splitendkappen aufsetzen, Gummilitze über
die Endkappen ziehen, so dass das Segel fest aber nicht straff sitzt.
Die 4 diagonalen Stäbe einpassen. ACHTUNG: Möglichst lang anfangen,
dann in Schritten von 3-4 mm verkürzen, bis der Würfel gut
aufgespannt ist: Das Gestänge sollte sich nicht unter der Spannung
durchbiegen, die ganze Konstruktion sollte aber stabil sein. Die
tatsächliche Länge der Diagonalen richtet sich nach der
Einstecktiefe der T-Verbinder.
- Waage:
Gibt’s nicht bei diesem Drachen. Die Drachenleine wird direkt an
einer beliebigen Ecke angesetzt, möglichst mit einem Buchtknoten
hinter der Splitendkappe. Sicherer ist es, das Auge der Bucht über
das T-Stück zu legen. Besonders tricky wird der Drachen, wenn man
eine zweite Steuerleine anbringt. Infos dazu bei den Flugeigenschaften.
- Wow! Schon fertig! Nix wie ab auf die Wiese!
Lothar.Meyer, November 1998 |
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