Ursprünglich als Werbebannerträger konzipiert, diente der Sauls Barrage Kite
im II. Weltkrieg als Flugzeugabwehrdrachen bei allierten Geleitzügen im
Atlantik. Obwohl er in großer Auflage (insgesamt 3300 Stück) gebaut worden ist,
weiß man bis heute erstaunlich wenig über diesen Drachen. In der "Fang den Wind" Nr. 42 wird das
Thema Sauls sehr ausführlich behandelt.
Dank der Mitarbeit der
Drachenfoundation können wir nun erstmals einen Original Sauls Barrage Kite
beschreiben und viele weitverbreitete Vorstellungen von diesem Drachen
berichtigen. Auf eine ausführliche Bauanleitung verzichte ich hier und verweise
auf das untenstehende Literaturverzeichnis. Hier nun nur die von den üblichen
Bauplänen abweichenden Daten und Fakten.
Harry Sauls mit seinem Barrage-Kite. Rechts das Original Typenschild.
Übersichtsplan mit Bemaßung (cm)
Die Verbindertechnik im Original Sauls Barrage Kite (SBK)
Die Originalverbinder sind aus olivgrau lackiertem 1mm starkem Eisenblech
gefertigt.
Bei den nachfolgenden Zeichnungen sind nicht alle Löcher bemaßt,
da die genaue Lage (bis auf die Symmetrie der jeweils gegenüberliegenden
Bohrlöcher der Schraubverbindungen) unkritisch ist. Die Schraubverbindung selbst
ist hier M5 gewählt. Diese besteht aus Schraube (DIN 96 oder 84), eventuell
Unterlegscheiben, und Sechskantmutter - alles aus Messing..
Sollen die
Abspannungen wie im Original aus Draht sein, müssen die Löcher für die Kauschen
entsprechend den vorhandenen Kauschen gewählt werden. Hier ist 6 mm gewählt
worden, ein Wert, der bei einer angenommenen Drahtstärke von 2 mm eigentlich
ausreichen müßte.
Abb. 1: Kopfverbinder
1. Die Befestigung des Segels an der Frontseite der Vorderzelle und Heckseite der Hinterzelle (20 x)(Abb. 1):
Interessanterweise gibt es beim SBK keine
Möglichkeit, das Segel nachzuspannen.
Die Spanndrähte zwischen Ober- und
Unterkante des Segels sind nicht verstellbar; allein die Querspreizen, die
leicht übermaßig sind, so daß sie lt. Assembling Manual beim Einsetzen gebogen
werden müssen, sind in der Lage, die nötige Segelspannung zu erzeugen. Die
Segelbefestigung an den Längsstäben vorne findet durch ein u-förmiges Blech
statt, in dem mittig eine sickenähnliche Wölbung zur Aufnahme der Spannschnur
gepreßt ist. Durch die Löcher in den beiden Schenkeln des Bleches wird mittels
M5 Schrauben und Muttern durch den Stoff hindurch das Segel am Längsstab
fixiert. Das u-förmige Blech wird von vorn auf den Längsstab aufgeschoben.
Abb. 2: Kopfverbinder II
2. Die Befestigung des Segels an der Heckseite der Vorderzelle und Frontseite der Hinterzelle (12 x) (Abb. 2):
Ähnlich wie Punkt 1, nur besteht der Verbinder hier aus zwei Teilen.
Abb. 3: Befestigung der Spreizen
3. Die Befestigung der Querspreizen (32 x) (Abb.3 ):
Hier wird ein u-förmiges Blech von unten an den Längsstab angesetzt und quer durch M5 Schrauben und Muttern fixiert. An den Knickstellen des U-Bleches sind mittig Bohrungen, die den Köpfen der Holzschrauben (unbedingt Rundkopf, kein Senkkopf) am Ende der Spreizen entsprechen. Die Spreizen verfügen an den Enden nämlich über eine 45 -Kerbe, in deren Mittelpunkt besagte Schraube eingedreht ist. Wichtig: Vier von diesen Verbindern müssen auf der Unterseite mittig längs geteilt werden, um Platz für das Vertikalsegel zu lassen.
Abb.4 und Abb. 5
4. Die Befestigung der Spannschnur und Waage (5 x) (Abb.4):
Diese Verbindung besteht aus zwei gleichen Blechteilen, die seitlich den Längsstab umfassen. Durch zwei M5 Schraubverbindungen werden die Teile zusammengepresst. Die Laschen mit den Bohrungen und Löchern für die Kauschen der Waage werden an der Unterseite des Segels durch Knopflöcher hindurch geführt.
5. Die Befestigung der Spannschnur (27 x) (Abb.5 ):
Ähnlich wie bei Abb. 4 umfaßt der Verbinder den Längsstab und wird durch M5 Schraubverbindung angeklemmt.
Abb.6
6. Die Befestigung der senkrechten Stäbe des Vertical Stabilizer (4 x) (Abb.6 ):
Dieser u-förmige Verbinder hat zwei unterschiedliche Schenkelseiten, die eine nach einer Seite offene Lasche bilden, damit der unter Spannung stehende Stab jeweils durch seitliches Hereinschieben in seine Position gebracht werden kann. Auch hier werden die Verbinder durch zwei M5 Schraubverbindungen an den mittleren Längsstäben fixiert.
Fotos (4) mit freundlicher Genehmigung der DrachenFoundation.
Literaturverzeichnis:
©1997 Thomas-Michael Rudolph