Bauanleitung zum Rosenvogel
Copyright © Januar 1997 Heinrich Vogelmann, all rights
reserved.
Rosenvogel - Ein Stück vom EDDY
Rosenvogel bei Schnee und
Eis
1 Allgemeines
Die Form dieses Drachens ist von dem traditionellen
Drachentyp Eddy abgeleitet. An den ursprünglich geraden Kanten sind Einschnitte
vorhanden, die dem Drachen ein unkonventionelles Aussehen geben. Häufig wird
diese Form auch bei Drachenketten als Gespensterform eingesetzt. Die Idee stammt
aus einer Abbildung aus dem Drachenmagazin Heft 6 1996 S. 48, bei der Jürgen
Trapp sein "Indianisches Totem" vorstellte. Anscheinend hat aber schon 1992 Jose
Sainz eine solche Drachenform als "Falke" gebaut und geflogen.
Für die
Entwicklung wurde zunächst ein kleineres Modell mit 165 cm Spannweite und
gebogener Querspreize gebaut und mehrere Veränderungen vorgenommen. Der bekannt
stabile Flug des Eddy´s mit gebogener Querspreize ließ sich auch bei diesem
Modell erreichen. Die Bauanleitung beschreibt die Vorgehensweise zum Bau dieses
Drachens und darf ausschließlich nur für private Zwecke verwendet werden.
2 Flugeigenschaften Rosenvogel
Die seitliche Stabilität ist durch den
Flächenwinkel von 150 Grad des Querverbinders gewährleistet, läßt sich aber auch
ohne Nachteile im Flugverhalten durch eine mit Spannschnur gebogenen Querspreize
erreichen. Ohne Schwanz tanzt der Drache allerdings leicht um die Längsachse.
Für die Stabilisierung zu einem vollständig ruhigen Flug genügt wegen der
gestreckten Form ein kurzer Schwanz, bestehend aus 3 bis 4 Bändern von ca. 2 m
Länge und 5 cm Breite oder einem ca. 8 m langem Schlauchschwanz. Wenn die Waage
möglichst flach eingestellt wird, ist der hintere Waageschenkel ohne Spannung
und der Leinenzug wird minimal. Der Drache läßt sich problemlos aus der Hand
starten und fühlt sich bei leichtem bis mittlerm Wind am wohlsten.
rovog_3.gif
Bild 1:
Rosenvogel im Flug
3 Daten
- Spannweite 200 cm
- Höhe 200 cm
- Längsstab geteilt 8 mm CFK
- Querspreize geteilt 6 mm CFK, Flächenwinkel 150 Grad
- Segellatten 2 mm
- Segel Carington reine Segelfläche 1,4 m^2
- Gewicht incl. Gestänge 250 g (Flächengewicht 180 g/m2 )
4 Materialbedarf
2 Stück 6 mm CFK-Stäbe 1000 mm (Querspreizen)
2
Stück 8 mm CFK Stäbe 1000 mm (Längsstäbe)
150 cm 2 mm GFK Stab für
Segellatten
1,5 m^2 (mindestens) Spinnaker je nach Farbzusammenstellung und
Applikation
70 cm Dacron 5 cm breit für die Verstärkungen
50 cm
Gummischnur ca. 3 mm Durchmesser
1 Stück stabiler Eddy-Kreuzverbinder
1
Stück 8 mm Gummiendkappe
8 Stück 2 mm Gummiendkappen
2 Stück Spannnocken
6 mm,
1 Stück Spannnocke 8 mm, wenn möglich mit geschlossenem Auge
5 m
Waageschnur ca. 40 daN
8 cm Alurohr 8 mm Innendurchmesser
4 cm Alurohr 6
mm Innendurchmesser
5 Übersicht zur Vorgehensweise
- Mittelteil mit Umrandung zusammenfügen
- Applikation auf das Segelmittelteil aufbringen
- Verstärkungen und Taschen des Mittelstabes an der Spitze und am Ende
anbringen
- Saum an den Kanten des Vorderteils anbringen
- Saum an der den Kanten des Mittelteils bis kurz vor die Flügel anbringen
- Flügel zusammensetzen und schwarze, 8 mm breite Streifen auf der
Vorderseite unter den Segellatten anbringen.
- Flügel an den Außenkanten umsäumen
- Taschen für die Segellatten auf der Rückseite der Flügel anbringen
- Dacronverstärkung an den Flügelspitzen und an dem Kreuzungspunkt mit dem
Mittelteil anbringen
- Flügel an das Mittelteil annähen
Bild 2: Übersicht und Segelabmessungen (ohne Saum! )
Details siehe Bild 3 bis 7.
6 Gestänge und Kreuzverbinder
Als Gestänge wurde für die Querstäbe 6 mm
und für den Längsstab 8 mm CFK-Rohr verwendet. Damit das Packmaß nur 1 m
beträgt, wurde der Längsstab in der Mitte mit Hilfe eines 8 cm langen
Aluröhrchens gemufft. Die Querstäbe sind in einem handelsüblichen 6 mm
Eddy-Kreuzverbinder eingesetzt wobei das Loch für den Längsstab auf 8 mm
aufgebohrt ist. Die Querspreize ist in einem ca. 18 mm breiten Tunnel geführt,
das gleichzeitig auch die Vorderkante des Flügels bildet. An den Flügelspitzen
sind 5 mm breite Spinnakerlaschen angebracht durch die eine Gummischnur zum
Spannen des Segels gezogen werden kann. Eine von den Nocken der Flügelspitzen
über die Spitze des Drachens führende Spannschnur verhindert, daß sich die
Querstäbe unter dem Winddruck nach unten verbiegen. Damit die Nocken beim
Spannen des Segels notfalls in die Taschen gleiten können, schrägt man die Enden
der Nocken leicht an.
7 Herstellung der Schablonen
Aus Bild 2 lassen sich die Maße des Flügels
entnehmen und auf einen Karton übertragen. Alle Maße sind ohne Saum angegeben!
Das Mittelteil und die 7 cm breite schwarze Umrandung braucht man wegen der
geraden Kanten nicht unbedingt aufzeichnen, sondern kann sie direkt mit Hilfe
von Linealen beschneiden. Wenn die äußere Flügelkontur aufgezeichnet ist, kann
man den Flügel in Paneelen einteilen und den Karton in einzelne Schablonen
zerschneiden. Die Aufteilung ist dabei unkritisch und kann je nach Geschmack
vorgenommen werden. Bei dem hier gewählten Muster wurde allerdings die Lage der
Segellatten mit berücksichtigt. Die konkaven Kurven lassen sich mit Hilfe eines
dünnen GFK-Stabes zeichnen. Die drei konkaven Randkurven des Segels sind jeweils
ca. 30 mm tief eingeschnitten. Von den ausgeschnittenen Schablonen können die
Nahtlinien auf den Stoff übertragen werden (Fadenlauf nach Bild 3 beachten!).
Dafür eignet sich sehr gut ein weicher, dünner Bleistift damit die Segelteile
nicht größer als die Schablonen werden. (Vorteilhaft verwendet man einen 0,7 mm
Druckbleistift in der Stärke 3B, weil das die weichste Mine ist, die es in der
Stärke 0,7 mm gibt.) Als Saumbreite gibt man bei den konkaven Kanten jeweils 4
mm; an den geraden Kanten für die einfache Kappnaht 6 mm zu. An der Vorderkante
der Flügel und an den konkaven Außenseiten ist keine Saumzugabe erforderlich.
Wegen der einfachen Kappnähte und den einfachen Überlappungsnähten an den
konkaven Kanten ist es empfehlenswert, die Paneelen heiß auszuschneiden.
8 Anfertigung des Segels
Bei der Herstellung des Segels ist es günstig,
eine linke und rechte Hälfte herzustellen und diese zwei Teile dann in der Mitte
mit einer einfachen Kappnaht zusammenzunähen. Zunächst fügt man jeweils für sich
das linke und rechte Innenteil (Teil A in Bild 2) des Segels zusammen.
Anschließend wird die äußere 7 cm breite, schwarze Umrandung angebracht. Man
beginnt dazu mit der unteren und näht diese mit einer einfachen Kappnaht an das
Mittelteil. Nun wird der soeben angebrachte Steifen B so beschnitten, daß die
Kante von Streifen C in Bild 2 des Kopfteiles gerade durchläuft und deshalb
später keine Falten auftreten. Danach kann der Streifen C des Kopfteils angenäht
werden, wobei dieser an der Spitze soweit überstehen muß, daß an der Mittellinie
noch ein Saum stehenbleibt (Vergleiche dazu auch Bild 7).
Bevor die beiden
Mittelteile zusammengefügt werden, sollte die Mittellinie und die äußere Kante
des Mittelteils so verlängert werden, daß wieder gerade Kanten entstehen. Nun
kann man beide Segelhälften mit den Vorderseiten aufeinanderlegen und entlang
der Mittellinie vernähen, sowie anschließend die Kappnähte vervollständigen.
Falls eine Applikation aufgebracht werden soll, so sollte dies vor dem Anbringen
der Längsstabtasche geschehen.
8.1 Applikation des Segels
Auf die Applikation des Segels soll hier nur
sehr kurz eingegangen werden. Wegen Materialersparnis wurde eine Mischtechnik
verwendet, bei der zunächst Rose, Stengel und Blätter getrennt hergestellt
wurden. Die Rosenteile wurden dazu direkt auf der darunterliegenden Vorlage plus
2 mm Saum ausgeschnitten, die Teile aufeinandergelegt, mit Klebestreifen fixiert
und mit einem 4 mm breiten Zick-Zack- Stich vernäht. Der schwarze, 8 mm breite
Begrenzungsrand wurde extra ausgeschnitten und zunächst nur mit der Applikation
durch einen Geradstich vernäht. Bei den Blättern und dem Stengel wurde zunächst
die innere Kontur der schwarzen Umrandungen ausgeschnitten bzw. aus einzelnen
Teilen zusammengesetzt. Dies geschah mit Hilfe eines Leuchttisches, mit dem die
Vorlage und das auf der Vorlage liegende schwarze Spinnaker durchleuchtet werden
konnte. Zwischen die ausgeschnittene Umrandung und die Vorlage wurde nun das
grüne Spinnacker gelegt und dann die äußere Kontur ausgeschnitten wobei schwarz
und das darunterliegende grün am äußeren Rand miteinander verschmolzen sind. Die
so vorbereiteten Einzelteile wurden auf dem Segel plaziert, mit Klebeband
fixiert und mit dem Segel durch einen 3-fach Zick-Zack-Stich vernäht. Danach
lassen sich wie üblich die hinter der Applikation liegenden Segelteile mit einer
kleinen Schere wegschneiden.
rovog_5.gif
Bild 3a:
Applikation des Segels
Bild 3b: Fixierung der
vorgefertigten Applikationteile auf dem Segel
9 Längsstabtunnel
Der Längsstab wird größtenteils in einem Tunnel
geführt, das nur in den Bereichen des Kreuzverbinders, der unteren
Waagebefestigung sowie bei der Muffe des Längsstabes für jeweils ca. 10 cm
unterbrochen ist. Für die untere Waagedurchführung wird eine 50*70 mm große
Verstärkung aus weißem Dacron von hinten auf das Segel genäht und heiß ein Loch
mit ca. 3 Durchmesser durchstochen (Maß siehe Bild 2). In der Nähe dieser
Waagebefestigung unterbricht man das Längsstabtunnel, damit man die Waage leicht
befestigen kann. Für das Längsstabtunnel verwendet man aus optischen Gründen
vorteilhaft entweder weißes Spinnaker oder man setzt den Stoff passend zu der
darunterliegenden Applikation zusammen. Die Tunneldecke wird aus einem 34 mm
breitem Spinnakerstreifen angefertigt. Bei schon eingezeichneten Nahtlinien
faltet man den Tunnelsaum nach innen um und punktet ihn mit dem Lötkolben fest
(siehe Bild 3 und 4). Die Tunneldecke wird an der vorderen bzw. der hinteren
Dacronverstärkung mit ca. 5 mm Überlappung festgenäht.
9.1 Längsstabtasche vorne
Für den Längsstab wird an
der vorderen Spitze eine 8 cm lange Dacrontasche auf die Rückseite des Segels
genäht (Bild 3). Man faltet dazu einen 16 cm langen und 5 cm breiten
Dacronstreifen in der Mitte und schneidet senkrecht zu der gefalteten Kante von
vorne her 5 mm tief im Abstand von jeweils 10 mm zur Mittelachse ein (Bild 3).
Nun wird parallel zur Faltkante zwischen den Einschnitten im Abstand von 4 mm
eine 3-fache Naht so angebracht, daß ein kleines Tunnel entsteht. Durch dieses
Tunnel wird später die Spannschnur gezogen, die von der linken Flügelspitze über
die vordere Spitze zur rechten Flügelspitze verläuft. An eine Seite der
Dacronverstärkung wird nun die vorbereitete Tunneldecke angenäht. Anschließend
faltet man die Spitze des Segels soweit auf die Rückseite zurück, daß vorne eine
20 mm breite Kante entsteht. Nun kann die Seite des Dacronstreifens, an der die
Tunneldecke nicht angenäht ist, mit der zuvor angefertigten Naht bündig auf die
Kante gelegt und flächig mit dem Segel vernäht werden (die hintere Seite des
Dacrons noch nicht mit annähen !).
An der Spitze kann nun das direkt hinter
dem Segel liegende Dacronstück entlang der Segelkante bis zur 20 mm breiten Nase
direkt an der Segelkante eingeschnitten werden. Man faltet die nun vorne
überstehenden Dacronreste um die Segelkanten herum auf die Vorderseite. Erst
danach wird das Tunnel und die obere Dacronverstärkung abgenäht, wobei die
beiden Nahtlinien einen Abstand von 20 mm haben (Bild 3). Die dann auf der
Vorderseite zwischen den Tunnelabnähern überstehende Dacronteile werden dicht
bei den Nähten abgeschnitten.
Bild 3:
Längsstabtasche an der Spitze des Drachens.
9.2 Längsstabtunnel hinten
An der hinteren Spitze wird ebenfalls ein
dacronverstärktes Tunnel angebracht, durch das der Längsstab gesteckt werden
kann. Dies muß vor dem Anbringen des Saumbandes am Mittelteil geschehen. Die
Vorgehensweise unterscheidet sich nur wenig von dem bei der vorderen Tasche.
Zunächst wird ein 70*50 mm großes Dacronstück von hinten flächig auf das Ende
aufgenäht. Dabei kann man gleich die zwei Laschen für die Gummischnur mit
festheften (Bild 4). Danach wird die obere Dacronverstärkung, an die schon die
Tunneldecke angenäht ist, aufgelegt und vernäht. Das außerhalb überstehende
Dacron kann hier einfach entlang der Segelkante abgeschnitten werden. Nach
diesen Vorbereitungen kann auch das Saumband bis ca. 10 cm vor den Beginn des
Flügels und am Vorderteil angebracht werden.
Bild 4: Längsstabtunnel an der hinteren
Spitze.
10 Flügelteile zusammenfügen
Nachdem die Flügelteile auf dem Spinnaker
aufgezeichnet sind, kann man sich an das Ausschneiden machen. Wegen der zum Teil
stark gebogenen Kanten läßt sich zwischen den Segelteilen nur eine einfache
Überlappungsnaht einsetzten. Man läßt dazu an jeder gebogenen Kante einen 4 mm
breiten Saum überstehen. Den Saum kann man mit Bleistift im Abstand von 4 mm von
der Nahtlinie einzeichnen oder auch gleich freihand die Segelteile nach Augenmaß
entlang der eingezeichneten Naht- linien plus Saum mit dem Heißschneider
herausschneiden. Die Segelteile werden genau an der eingezeichneten Nahtlinie
schuppenartig aufeinandergelegt und mit Klebebandstückchen fixiert.
Außerordentlich erleichtert wird die anschließende Näharbeit, wenn man das
Klebeband nur an dem überstehenden Saum festklebt, daß man einfach mit einer
Geradnaht vorbeinähen kann. Wenn die Flügelteile auf diese Weise zusammengefügt
sind, werden die nun überstehende Säume der gebogenen Kante mit einem 7 mm
breiten dreifach Zick- Zack-Stich oder zwei schmalen ZZ-Stichen von jeweils 3 mm
vernäht. An den Linien wo die Segellatten liegen, werden auf der Vorderseite des
Segelsaus optischen Gründen 8 mm breite schwarze Spinnakerstreifen mit
aufgenäht.
11 Segellatten
Für die Segellatten werden 2 mm starke GFK Stäbe
eingesetzt, die in 9 mm breite Taschen auf der Rückseite der Flügel eingebaut
sind. Die äußeren Segellatten sind 45 cm lang und liegen auf einer verlängerten
Linie mit der Vorderkante des Segels (siehe L1 in Bild 2). Die Richtung der
innen liegenden, 28 cm langen Segellatten kann aus Bild 2 entnommen werden. Die
Taschen wurden parallel zu den vorne auf das Segel aufgenähte schwarze Streifen
9 mm breit abgenäht wobei jeweils ein 2 mm breiter Saum übersteht. Ein
einfaches, schwarzes, 13 mm breites Spinnakerband genügt für die Tasche. Zur
Verstärkung an den Enden faltet man das Band einfach doppelt (Bild 5). An
jeweils einer Stelle in der Nähe der Enden bleiben die Taschen seitlich offen,
damit man die Segellatten einschieben kann.
Bild 5: Längsschnitt der Taschen für die
Segellatten.
12 Vorbereitung der Flügel
Bevor die Flügel an das Mittelteil angenäht
werden, sollte man das Querstabtunnel vorbereiten. In den von 50 mm auf 25 mm
Breite gefaltete 65 cm lange Spinnakerstreifen wird das Segel bis in den Kniff
eingeschoben und auf der Vorderseite der Flügel mit Klebeband fixiert (Bild 7).
Die Rückseite des Tunnels wird wieder weggefaltet. An der Flügelspitze (Bild 6)
und an der vorderen Verbindungsstelle Flügel/Mittelteil (Bild 7) werden
Dacronstücke von jeweils 50*80 mm zwischen Querstabtasche und Flügel geschoben.
Danach näht man die vorderseite der Tunneldecke und Dacronstücke am Flügel fest.
An der Flügelspitze schiebt man dabei auch noch die Lasche für das Spanngummi
mit unter und vernäht das Dacron am Rand ringsum mit der Tunneldecke. Die Lasche
sollte ca. 5 mm über die Flügelspitze hinausragen.
Bild 6: Tunnel an einer
Flügelspitze.
13 Verbindung der Flügel mit dem Mittelteil
Die einzige problematische
Stelle beim Anbringen der Flügel an das Mittelteil ist die obere Ecke wo die
vordere Flügelkante mit dem Mittelteil zusammentrifft, weil dort wegen der
Belastung eine Dacronverstärkung liegen muß und gleichzeitig die Querspreize
durchläuft. Der mit einseitig angehefteten Dacronstücken und Querstabtasche
vorbereitete Flügel wird mit der Vorderseite auf die Vorderseite des Mittelteils
gelegt, daß die künftige vordere Kante der Querstabtasche genau mit der Ecke (E
in Bild 7) des Mittelteils fluchtet (das Querstabtunnel ist dabei noch offen !).
Mit einem Geradstich näht man von der Ecke E in Bild 7 beginnend in Richtung
Drachenende. Danach wird der Flügel in die Normalstellung umgeklappt; der Saum
auf die Umrandung B umgefaltet und vernäht. Die nun auf die Umrandung C
überstehende Vorderseite des Querstabtunnels wird an der inneren Kante C1 der
schwarzen Umrandung des Mittelteils schräg abgeschnitten und inklusive Dacron
flächig mit dem Mittelteil vernäht (Vorsicht, nur bis zur verlängerten
Vorderkante der Flügel nähen !) Danach kann die Querstabtasche zurückgefaltet
und auf der ganzen Länge von Mittelteil bis zur Flügelspitze mit zwei parallelen
Geradnähten geschlossen werden.
Bild 7: Verbindung Flügel-Mittelteil und
Querstabtunnel.
14 Waage, Spannschnur und Endmontage
Es wird eine dreischenklige Waage
verwendet wobei die oberen zwei 1,20 m langen Schenkel an den Querspreizen; der
untere 1,45 m lange Schenkel an dem Längsstab befestigt sind. Damit die oberen
Waageschenkel nicht bei jedem Auf- und Abbau des Drachens von neuem an die
Querspreizen geknotet werden müssen, wurden in die Tunnel 2 cm lange Aluröhrchen
geschoben durch welche die 6 mm Querspreizen gesteckt werden können. Für die
Befestigung der Waageschnur wird das Tunnel an der Dracronverstärkung bei
eingeschobenem Aluröhrchen heiß durchstochen und das Aluröhrchen mit einem
Webleinenstek (zweifach) umschlungen (Bild 7). Das freie Ende wird mit einem
Zuziehknoten an dem Waageschenkel befestigt (siehe Bild 8). Es empfiehlt sich,
das Aluröhrchen bzw. den Knoten mit einem Kleber zu fixieren, damit es nicht
herausrutschen kann. Der untere Waageschenkel wird durch ein Loch im Segel
geführt und mit einer kurzen Schlinge direkt an dem Längsstab befestigt. Das Maß
hierzu kann aus Bild 2 entnommen werden. Dazu fertigt man mit Hilfe eines
Palsteks zunächst ein Auge mit ca. 10 mm Durchmesser an. Durch dieses Auge wird
der Waageschenkel geführt und dann der Querstab durchgesteckt. Nach dem
Festziehen liegt der Knoten für das Auge auf der Rückseite des Längsstabes
(siehe Bild 8). Damit die Umschlingung des Längsstabes nicht verrutschen kann,
schiebt man zwei enganliegende ca. 5 mm lange Schlauchstückchen auf den
Längsstab und legt die Umschlingung zwischen die Schlauchstücke. An der unteren
Spannnocke kann der Schwanz über einen kleinen Wirbel befestigt werden.
Bild 8: Knoten zur
Befestigung der Waageleinen.
15 Zusammenbau
Mit den hier gewählten Befestigungselementen für die
Waage und das Segel (aufsteckbare Nocke und Spanngummi) ist der Drache einfach
und schnell auf- und abzubauen. Die vier Segellatten der Flügel können für den
Transport in den Taschen verbleiben. Für den Aufbau werden die Querspreizen
durch die Tunnel geschoben und in den Kreuzverbinder eingesteckt. Zur Spannung
des Segels sind die über ein Spanngummi mit dem Segel unverlierbar verbundenen
Nocken auf die Querspreize aufgesteckt. Damit das leicht geht, muß man eventuell
die Nocken ein wenig aufbohren. Der untere Längsstab wird in die am oberen Stab
festgemachte Muffe eingeführt und am unteren Ende die Nocke aufgesteckt, danach
steht dem Flug des Drachens nichts mehr im Wege. Beim Zusammenpacken kann der
untere Teil des Längsstabes in dem Tunnel verbleiben nachdem er aus der Muffe
herausgezogen wurde. Der unter Teil des Segels faltet man auf den vorderen Teil,
legt die Segellatten parallel zu den Längsstäben und rollt das Segel zusammen
mit den Querstäben zu einem Bündel zusammen und kann so den ganzen Drachen in
einer Tasche mit ca. 1 m Länge verstauen.
Viel Erfolg beim Bau und Flug dieses Drachens.
© Copyright H. Vogelmann 16.01.1997
Adresse:
Heinrich Vogelmann Orchideenstr. 8
75031 Eppingen
Tel. privat: 07262 7420
eMail:
vogehe@eti-nt.etec.uni-karlsruhe.de
WWW:
http://eti-nt.etec.uni-karlsruhe.de/vogehe/kite.htm
Wenn Sie Fragen oder Anregungen zu dieser Seite haben, wenden Sie sich via eMail an
vogehe@eti-nt.etec.uni-karlsruhe.de
(letzte Änderung dieser Datei
rovo_bau.htm 09.07.97)
Copyright © Heinrich Vogelmann