W (Omega) -
Roloplan
von Dr. Heinrich Vogelmann © Juni 1999
Die Bauanleitung darf nicht zur kommerziellen
Produktion oder |
Diese Seite ist noch nicht vollständig.
Die Waagemaße
sind noch zu kontrollieren.
Inhalt:
Roloplane sind im Allgemeinen sehr gutmütige
Drachen mit ausgezeichnetem Flugverhalten bei leichtem Wind.
Der klassische Rolloplan stammt aus den 20er Jahren von der Fa. Steif (siehe WWW-Seite von Hilmar Rilling). Der Engländer Alexander Pearsen modifizierte 1970 den Roloplan (engl. Roller) und fügte an dem unteren Segel eine Kielflosse an. Der hier dargestellte Bauplan entstand nach einer Skizze des "Schwaikheimer Flautenfliegers", die mir Markus Bauerfeld zur Verfügung gestellt hatte. Die Maße wurden so modifiziert, daß nur handelsübliche Stablängen von 82,5 cm verwendet werden können. Der Längsstab ist demnach zweimal mit Hilfe von zwei Aluröhrchen gemufft. Das Packmaß liegt nur wenig über der Stablänge von 82 cm. Zur Kräfteverteilung wird entsprechend eine 10schenklige Verbundwaage verwendet. Die Stab-Segelbefestigung wurden so ausgeführt, daß der Auf- und Abbau des Drachens sehr leicht geht. Mit der gewählten Spannweite von 1,65 m und einer Höhe von 2,48 m wurde zunächst aus Müllsackfolie ein erstes Versuchsmodell gebaut, das hervorragende Leichtwindeigenschaften hatte (Bild 1). Abmessungen: | |
Bild 1: Versuchsmodell aus Müllsackfolie mit stabloser Windturbine |
Bild 2: Fertiggestellter Drachen
aus Müllsackfolie und beide Drachen im Flug
Bild 3: Verschiedene Entwürfe (Nach dem
linken wurde ein Drachen gebaut)
Bild 4: Skizze der Abmessungen (Maße ohne Saum !).
Um den Drachen leichtwindtauglich zu machen, wurden für den Längsstab 8 mm und die Querspreizen nur 6 mm Stäbe verwendet. Um diese in den 8 mm Eddy-Verbinder einzustecken, ist es notwendig den Durchmesser mit einem Zwischenstück auf 6 mm zu reduzieren. Weil an den Einsteckstellen das größte Biegemoment auftritt, sollten die Verstärkungen aus Alu oder einem Stück 8 mm Stab einige Zentimeter über den 6 mm Stab ragen (Bild 5).
Bild 5: Eddy-Verbinder 8 mm mit eingesteckten Alurohr auf innen 6 mm für die Querspreizen. |
Zwischen Vorder- und Hintersegel sind insgesamt 9 Verbindungsleinen mit ca.
10 daN Reißfestigkeit angebracht, die am Vordersegel direkt mit Hilfe einer
dreieckförmigen Verstärkung angenäht werden (Bild 6). Die Verbindungsleine legt
man zwischen zwei Spinnakerdreiecke und vernäht diese mit einem Zick-Zack-Stich.
Die so vorbereitete Verstärkung kann danach zusammen mit dem doppelt gelegten
Saum der Schleppkante des Vordersegels gefaltet und eingenäht werden (Bild
6).
Am Hintersegel sollen die Kräfte der Verbindungsleinen von der
Querspreize verteilt werden. Dazu werden farblich passende Laschen so
angebracht, daß sie zusammen mit dem Segel den Querstab möglichst eng
umschließen (Bild 7). Ein Streifen aus 4fach gefaltetem Spinnaker von ca. 50 mm
Länge und 6 mm Breite wird über die Kante des hinteren Segels geschoben und im
Abstand von 8 mm von der Vorderkante gut vernäht. Der Querstab muß sich gerade
noch durch das Tunnel schieben lassen und an der Vorderkante soll noch gut die
Verbindungsleine durchgezogen werden können. Durch die entstandene Lasche können
die Verbindungsleinen des Vordersegels gezogen und mit einem Palstek gesichert
werden. Bild 8 zeigt ein Arbeitsmuster für die Laschen.
Bild 6: Verstärkung am Ende des Vordersegels |
Bild 7: Befestigung der Spann- und Waageleinen am Hintersegel. Die Lasche greift um den Stab herum. |
Bild 8: Muster für die Anbringung der Verbindungsleinen zwischen Vorder- und Hintersegel und der Abspannung mit Kugel für den unteren Querstab. |
Die Abspannung des Segels erfolgt an den Enden der Querspreizen mit Hilfe von
Spannnocken, die auf den Querspreizen aufgesteckt sind und dort verbleiben. An
den Segelspitzen wird auf einer Länge von ca. 60 mm Waageschnur aufgenäht. Vor
dem Aufnähen sollte man zur Verstärkung ein Spinnakerstückchen unter- bzw.
auflegen.
Für das Hintersegel näht man die Schnur vor dem Schließen des
Tunnels auf der späteren Innenseite genau auf der Vorderkante an (Bild 9 und
Muster in Bild 8).
Die Querstäbe sollen mit den aufgesteckten Nocken so weit
über das Segel hinausragen, damit auf jeder Seite noch ca. 2,5 cm als Reserve
zum Spannen übrig bleiben. Über die Schnur wird eine ca. 7 mm große gelochte
Kugel geschoben und mit einem Knoten an geeigneter Stelle gesichert. Für den
schnellen Auf- und Abbau des Drachens läßt sich die Schnur einfach in den
Schlitz der Nocke einhängen (Bild 9).
Bild 9: Skizze einer
unteren Ecke des Hintersegels
Zur Führung des Längsstabes am Ende des Hintersegels wird dieser durch ein
auf der Rückseite aufgenähtes Tunnel aus Dacron gesteckt (Bild 10). An dem
Dacronstück werden auch Laschen angebracht, durch die eine Spannschnur geführt
werden kann. Die Nocke an der hinteren Spitze sollte kein Schlitz besitzen und
leicht auf den 8 mm Längsstab aufgesteckt werden können, so daß die Spannschnur
gleichzeitig als Verlierschutz für die Nocke dient.
Auf jeden Fall sollte der
Längsstab vor der Schleppkante des Vordersegels in einer zumindest kurzen Tasche
geführt werden, damit des Segel gegenüber dem Längsstab nicht verrutschen
kann.
Bild 10: Führung des Längsstabes an der hinteren Spitze
An der vorderen Spitze wird der Längsstab in eine ca. 5 cm lange Dacrontasche eingesteckt, die auf der Rückseite aufgenäht ist. Wenn die Tasche vor dem Umsäumen des Segelrandes angebracht wird, kann ein Teil des Dacrons durch den Saum abgedeckt werden. Zur Führung des Längsstabes können auf der Rückseite zumindest stellenweise Stabtaschen vorgesehen werden. An dem Kreuzungspunkt Längsstab-Querstab werden die Stabtaschen für ca. 20 cm unterbrochen.
Das Omega-Zeichen wurde zunächst auf eine Overhead-Folie im Kleinbildformat 24*36 mm gedruckt, die Folie ausgeschnitten, in ein Dia-Rähmchen eingepaßt, das Bild auf ein großes Papier projeziert und abgezeichnet. Selbstverständlich kann man das Muster auch mit Hilfe eines CAD-Programms (COREL-DRAW) auf einzelne A4-Seiten drucken, diese dann zusammenkleben und dann als Vorlage verwenden. Das Papierbild diente als Unterlage zwischen Leuchttisch und Spinnakertuch. Das so mit einem Lötkolben zurechtgeschnittene Motiv wurde mit Zick-Zack-Stich auf den Untergrund genäht und die dahinterliegenden Teile nach dem Nähen mit einer kleinen Schere weggeschnitten.
Bild 11: Leuchtkiste
1*0,5 m mit 4 Leuchtstoffröhren unter Drahtgitterglas
Die 40*50 cm große Fahne nach Bild 12 wird durch einen 2 mm GFK-Stab in der Leitkante in Form gehalten. In die auf einer Seite an der Längskante nicht vollständig geschlossene Tasche wird der Stab eingeschoben. Der 2 mm Stab wird mit aufgesteckten Endkappen eingepaßt. Die Waageleinen umfassen den Stab in ca. 5 cm Entfernung von den Außenkanten mit einem Webleinenstek. Die Fahne wird in ca. 1 m Entfernung vom Ende des Drachens mit Hilfe einer Schnur angebracht.
Bild 12: Fahne
Die 10schenklige Verbundwaage ist bezüglich der Länge völlig unkritisch,
jedoch sollten die Schenkel auf beiden Seiten exakt gleich lang sein. Für die
sekundäre Waageschenkel genügt eine geflochtene 10 daN Polyesterleine; die
primäre sollte mit einer kräftigen 70 daN Waageschnur ausgeführt sein. Die
Längen der innen liegenden Schenkel sind am Drachen selbst
abzugleichen.
Äußere Schenkel vorne primär 1,8 m
vorne sekundär 0,5
m
Äußere Schenkel hinten primär 1,6 m
hinten sekundär 0,3 m
Die vorderen 5 Waageschenkel werden an Verstärkungspunkten durch das Segel
geführt und mit Webleinenstek bzw. Zuziehknoten direkt an den Querspreizen sowie
Längsstab dauerhaft befestigt. An den Durchführungsstellen wird das Segel mit
einer aufgenähten Lage Spinnaker oder Dacron verstärkt.
An den
Befestigungspunkten für die Waageschenkel sollte ein eventuell vorhandenes
Tunnel für die Querstäbe mindestens 4 cm weit unterbrochen sein.
Zum
Zerlegen des Drachens werden die an den Querspreizen angebundenen Waageleinen
ein Stück durch das Sgel zurückgezogen, so daß man die Stäbe parallel legen und
das Segel zusammenfalten kann.
Bild 13: Fertiggestellter Drachen im Flug
Bild 14: Zusammen mit anderen
Rollos nach dem obigen Strickmuster (19.03.2000 in Welzheim).
Letzte Änderung dieser Datei rolo.htm 20.3.2000 © ; Dr. Heinrich Vogelmann