Drachenarchiv Hans Snoek

 "Und sie fliegen heute noch"

Letze Änderung : 29. 06. 2000

Roloplan

Libelle 1950
von Arno Haft



 
 
 
 
 

BAUANLEITUNG

Die Libelle ist wie ein Roloplan, so breit wie lang. Das Höhenmaß ist durch 8 zu teilen. Von oben bis zum ersten Kreuz, wo der Stoff anfängt, 1/8, die obere Stofffläche 2/8 der freie Raum bis zur zweiten Stoffbahn 1/8, die zweite Stofffläche 2/8, der Stab bis zur Spitze 2/8.
Das Messingrohr, welches einen Innendurchmesser haben soll wie die Tonkinstäbe am dicken Ende, wird in drei gleichlange Stücke zersägt. Ein Rohr wird als Hülse für den Mittelstab genommen, da er in der Mitte zusammengesteckt wird. Die beiden anderen werden genau in der Mitte ohne Knick um 150 ° gebogen. Die Enden der Rohre werden mit einen Holzpfropfen verschlossen, nachdem flüssiges Kolophonium eingegossen wurde. So lassen sich die Rohre um die Tischkante biegen.
Der Stoff, 8o cm breit wird in eine Länge von 120 cm und 80 cm zerschnitten. Diese beiden Teile werden in der Mitte in Längsrichtung aufgeschnitten, oder gerissen, es ergibt vier Teile von 40 cm Breite. Die beiden Streifen von 80 cm Länge werden zusammengenäht, daß eine Bahn von 1,60 m entsteht. Es ergibt die mittlere, aufrechte Bahn. Abb. A 2 Es sieht gut aus, wenn die mittlere Bahn eine andere Farbe hat.
Die Stoffbahnen 1.20 m lang werden 60 cm lang geschnitten, das ergibt vier Teile, die vier Flügel. Abb. A 3
Die mittlere Bahn des Stoffes wird der Länge nach in der Mitte gefaltet, sie ist jetzt doppelt 20 cm breit. Es wird von oben 1/8 gemessen, das sind 2o cm. Hier werden die beiden oberen Flügel mit der Kante von 40 cm angenäht. Die Webkante nach unten. Abb. A 4.
1/8, 20 cm bleiben freier Raum, dann beginnen die unteren beiden Flügel. Abb. A.5.
Es ist darauf zu achten, daß alle vier Flügel gleichmäßig angenäht werden, da beide Seiten übereinstimmen müssen.
Die vier Flügel werden auf jeder Seite mit drei Streifen Wäscheband verbunden. Die Bänder sollen alle gleichlang sein und sollen das gleichen Maß haben wie der freie Raum am Mittelstück.
Abb. A 6. D 6. Die mittlere Bahn wird vom oberen Flügel nach oben auf jeder Seite um 10 cm verjüngt. Dieselbe Bahn wird von der Spitz nach den Flügelenden gemessen schräg geschnitten. Abb. A 7. Es geht genau zu schneiden, wenn der Drachen in der Mitte gefaltet, auf dem Boden liegt. Unten wird das Mittelstück spitz geschnitten Abb. A 8. Alle Schnittkanten werden besäumt.
An der oberen Kante der Flügel wird das Schlauchband angenäht. Es kann über das Mittelteil laufen. Der Schlauch soll so weit sein, damit das Messingrohr mit dem Tonkinrohr einzustecken geht. Der Stoff der Flügel wird zwischen das Schlauchband gelegt. Abb. D 9, E 9.
Das Schlauchband der Flügel liegt auf der Rückseite des Drachens. Das Schlauchband für den Mittelstab wird vorn auf den Stoff genau dort angenäht, wo die Mittelfalte ist. Abb. D 10, E 10.
Die Enden der Schläuche werden vernäht. An einer Seite wird an den Schläuchen der Flügel, l cm vom Ende, je ein Knopfloch eingenäht. Abb. D 15. Am Längsschlauch wird das Knopfloch unten angebracht. Wo sich das Schlauchband der Flügel mit dem des Mittelstabes kreuzt wird es fest vernäht. Abb. E 11
Die unteren Flügel werden nach der Spitze zu schräg geschnitten. Nicht zu wenig abschneiden, die Verspannungsschnur soll den Stoff stramm ziehen. Abb. A- 12. Ein Wäscheband führt von den Seitenenden der Flügel nach unten, an dieses wird ein Stück Gliederkette befestigt, welche in einem S Haken, oder am Schlauchende des Mittelstabes befestigt ist, gehängt wird. Abb. A.13 Es kann noch ein Verstrebungsband nach der Mitte genommen werden. Die Kette mit dem Haken dient zum Spannen des Drachens.
Oben, wo bei Abb. A 7 der Stoff schräg nach den Flügelenden geschnitten wurde, wird über beide Seiten ein Stück Mauerschnur eingesäumt. Wo der Stoff zu Ende ist, wird ein S Haken befestigt. Mauerschnur mit einer Gliederkette spannen oben den Drachen vom Flügelenden, am Schlauch fest angenäht zu den S Haken wo die Kette eingehakt wird. Abb. A 14.
Die Flügel müssen genau gleichmäßig lang gehängt werden.
Die vier Tonkinstäbe der Flügel werden in die gebogenen Messingrohre eingepaßt Abb. A 1 B 1 Auf einer Seite sollen sie herausgezogen werden können. Das Stäbepaar mit dem Winkel in der Mitte soll ausgewogen werden. Auf ein Messerrücken legen, sollen beide Enden gleichmäßig herunterhängen. Das leichtere Ende kann mit Isolierband umwickelt werden.
Durch das Knopfloch werden die Stäbe der Flügel in die Schläuche gesteckt. Abb. B 15 D 15.
Der Winkel ist natürlich hinten gebogen. Die Stäbe dürfen in der Länge nicht zu lose sein, sie sollen den Stoff stramm halten.
Der mittlere Tonkinstab, welcher etwas stärker sein kann, wird in seinem oberen Viertel ein wenig nach hinten gebogen, die Spitze ungefähr 5 cm. Abb. C 16. Er ist leicht über einer Gasflamme zu biegen, den Stab drehen, bis er leicht bräunt, dann biegen.
Wenn alle Rohre in den Schlauch geschoben sind, werden oben die Ketten in die Haken gehängt und mit den unteren Ketten des Drachen gespannt. Der Stoff soll überall stramm sein.
Schlaufen für die Bucht sind anzunähen. Am Mittelschlauch, wo die Querstäbe kreuzen. Unten am Ende des Stabes. An den Seiten der Flügel, am Schlauchband, wo vom Ende das erste Wäscheband sitzt. Abb. A 17 C 17. Es müssen 7 Schlaufen sein.
Um die Bucht einzustellen, wird die Libelle flach auf den Boden gelegt. An jede Schlaufe wird ein Stück Mauerschnur gebunden. Sie soll jemals so lang sein, daß sie vom gegen überliegenden Ende über den Drachen reicht. Um den Buchtknoten festzustellen Abb. A 18, B 18, C 18 werden die Bänder, die an den äußeren Flügeln angebunden sind, über den Drachen geführt, 5 cm über den Drachen, auf einer Linie, welche die Fortsetzung der unteren Seite des oberen Flügels bildet. Dort werden beide in dem Ring verknotet. Nachher wird der Ring mit den angebundenen Schnüren auf die gegenüberliegende Seite gelegt. Er soll genau denselben Abstand haben. Es werden die gegenüberliegenden Buchtbänder angebunden. An diesen vier Schnüren hängen wir den Drachen so auf, daß er horizontal in der Luft schwebt, der Schwanz wird ungefähr 5 cm niederer hängen. Beide Seiten werden sich gleichmäßig abheben, wenn genau gearbeitet wurde. Im hängenden Zustand werden die drei mittleren Bänder befestigt. Sie sollen alle gleichmäßig stramm sein.
Wenn wir ihn zusammenlegen, ziehen wir den mittleren Tonkinstab ganz heraus, teilen ihn in der Mitte. Ziehen die Stäbe der Flügel aus dem Rohr, lassen sie aber im Schlauch, schlagen das Ganze zusammen, legen die mittleren Stäbe dazwischen und es gibt ein kleines Paket, für das wir noch eine Hülle anfertigen.
Die Libelle braucht wie ein Roloplan am Anfang viel Wind, deshalb soll sie so schnell wie möglich viel Schnur haben. Wer ungeübt ist, soll sie von einem zweiten Mann in 20 m Entfernung festhalten lassen.
Die Drachenschnur kann dicke Mauerschnur sein. Unten an den Ketten ist er zu regulieren, wenn er seitlich weggeht. Wenn er schlecht steigt oder schießt, ist die horizontal Lage durch die Buchtbänder zu verändern. Wenn er schlecht steigt unten länger, wenn er schiebt, umgekehrt die Buchtbänder verändern.
Arno Haft
 

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MATERIAL

6 Stäbe Tonkinrohr, 6-8 mm stark, 80 cm lang.

Messingrohr, ½ mm Wandung, 35 cm lang.

Schlauchband, Einfaßband, 50 mm breit, 5 m lang

Ganz leichter Stoff, Linon 80 cm breit, 2 m lang.

Wäscheband, 10 mm breit, 3 m lang.

Kleine Gliederkette, 2o cm lang.

4 kleine S Haken.

Dünne Mauerschnur, ungefähr 10 m.

Ein kleiner Ring, 2mm stark.