Eddy
Der in diesem Plan
vorgestellte Drachen ist maßstäblich etwas größer als das Original (12 %),
um eine bessere Materialausnutzung zu gewährleisten. Die Segelfläche beträgt 2.25m² (eff. 2.16m²). Bei dieser Konstruktion sollten trotz Verwendung modernster Materialen die von William Eddy für diesen Drachen vorgesehenen aerodymanischen Grundprinzipien bestehen bleiben. Auf nähere Angaben zu Detailkonstruktion wurde mit Absicht verzichtet, da jeder geübte Drachenbauer meistens seine eigenen bewährten Methoden zur Herstellung von Taschen und Befestigungen von Waagen hat.
Für verschiedene Windverhältnisse
können unterschiedliche Gestänge bereitgehalten werden:
Leichtwind extrem:
- Spreizen CFK 6mm, Längsstab CFK 8mm, Vierpunktwaage (A,w1,B,w2)
Leichtwind normal (siehe Zeichnung):
- Spreizen CFK 8mm, Längsstab CFK 10mm, Vierpunktwaage (A,w1,B,w2)
Wind normal:
- Spreizen CFK 10mm, Längsstab CFK 10mm, Zweipunktwaage (w1,w2)
Wind stark:
- Spreizen CFK 10mm, Längsstab CFK 10mm, Vierpunktwaage (A,w1,B,w2)
Konstruktionshinweise:
- Wichtig ist absolute Symmetrie des Segels.
- Bei der Konstruktion des Segels sollten von Anfang an eine Befestigungsmöglichkeit für zusätzliche Waagepunkte (A,B) berücksichtigt werden.
- Da die Flugeigenschaften des Eddys in der Hauptsache durch die Bauchbildung des Segels gebildet werden, ist die richtige Lage der Webrichtung wichtig, um eine gleichmäßige und minimale Dehnung des Stoffes zu erzielen. Ein Eddy sollte daher aus mindestens vier Einzelstücken genäht werden.
- Wie aus der Zeichnung erkennbar, ist das Segel breiter als die Spreizen und hängt daher im Ruhezustand schlaff durch.
- Das Segel bekommt keine Spannschnüre, sondern wird nur mit einem festen Saumband umnäht.
- Der Schwerpunkt des Drachens sollte sich in ca. 68 cm Entfernung von der Drachenspitze auf dem Längsstab ergeben. Auf dieser Position sollte der Drachen mit einem Finger ausbalanziert werden können.
- Die Waage soll so eingestellt werden, daß der obere Waageschenkel an w1 einen rechten Winkel (90°) mit dem Längsstab ergibt.
- Bei der Vierpunktwaage mit den beiden zusätzlichen Waagepunkten (A,B) wird zunächst bei leichtem Wind die Waage w1,w2 eingestellt. Danach können die beiden Punkte A und B mit dem Anleinpunkt verbunden werden. Die beiden neuen Waageleinen sollten im Ruheszustand leicht durchhängen, da sie nur der Begrenzung der Spreizendurchbiegung dienen.
- Die Gesamtlänge des Längsstabes beträgt 2.00m, um an w2 das Segel nachspannen zu können.
Falls dieser Drachen vorwiegend bei stärkeren Winden geflogen werden soll, empfiehlt sich eine Verkürzung der Spreizen auf jeweils 97.5cm (die Segelbreite beträgt dann jeweils 102.5cm). Dies entspricht ebenfalls den Original-Vorschlägen von W. Eddy.
©1999
Thomas-Michael Rudolph