Vampir

Bekannt durch seine Vorliebe für fliegende Tiere ist der Drachenbauer Till Krapp. Er setzt unter anderem Libellen, Fliegen, Störche, Fische und Fledermäuse als Drachen um. Sein schwarzer Hai mit dem aufgerissen Maul mit blitzenden weißen Zähnen ist wohl sein bekanntester Drachen. Wohl weniger prominent ist seine Fledermaus, von dem ich weder in meinen Drachenbüchern noch im Internet einen Bauplan fand.

In Phantastische Drachenwelt" von W. Schimmelpfennig inspirierte mich ein Bild der Fledermaus zum Bau dieses Vampirs". Durch das Design des Kopfes wirkt er halt ein bisschen blutrünstiger.


Wie steil sollte der Drachen stehen. Konnte man Delta-Erfahrung umsetzen auf diese Maße. War die Waage zu weit vorne angebracht, würde er zu flach im Wind stehen und vornüber kippen; zu weit hinten würde bewirken, dass er zuviel Wind bekäme.

Die Zeichnung am PC war mir ja noch ganz gut gelungen. Also wurde alles umgesetzt auf Schablone, zugeschnitten und zusammengenäht. So schnell ging das zwar nicht, aber ich hatte es eilig. Es gipfelte nämlich alles in der spannenden Frage: stimmen die Maße des Kiels.

Also, um die Spannung wieder herauszunehmen. Der erste Flug klappte gleich hervorragend. Die Kielmaße wurden nicht mehr verändert. Es sind zwar drei Löcher in der Kielspitze, um die Fledermaus noch ein bisschen steiler oder flacher zu stellen, aber die Mitte ist ideal für einen schönen leichten Wind. Bei stärkerem Wind beginnt der Vampir zu flattern und schaukelt. Das ist dann spätenstens der Punkt, wo er wieder in den Sack kommt. Zum Aufbau noch dieses: die Stäbe für die Ohren liegen beim Flug vor den Bändern Flügelkante zum Mittelstab.

Den Bogen am Hals habe ich mit Saumband verstärkt. So fliegt er seit 8 Jahren. Viel Spaß beim Bau und auf der Wiese.



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  Rokkaku-Variante

Im Drachenmagazin erschien in 1/93 ein interessanter Beitrag über die Drachenszene in Australien. Darin stellte unter anderem Tony Wolfenden verschiedene Genki- und Rokkaku-Varianten vor. Das gab den Anstoß, einmal eine Rokkaku-Variante nachzubauen.

Die Maße lagen auf der Hand: 200 cm Stablänge passen in das Auto und können im Drachen belassen werden. Ein 200-cm-Stab spreizt den Drachen vertikal. Bei ewiger Zeitnot also der richtige Drachen. Einen Stab einschieben, den Drachen wie Rokkaku-Original vorspannen, Schwanz einhängen, und der Drachen fliegt. Mäßige bis mittlere Windstärke wird bevorzugt.

Noch etwas zum Schwanz: Ich habe dem Drachen einen etwa 10 Meter langen Leiterschwanz verpaßt. An dessen Ende hänge ich gelegentlich einen Fransenschwanz. Der Leiterschwanz, passend zum Drachendesign, verleiht der Rokkaku-Variante ein größeres Aussehen und verhilft ihr zu einem ruhigen, eleganten Flug.


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